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Jiri M.R. Katter

Manche Menschen widmen ihr ganzes Leben einer Sache. Andere hinterlassen in vielen Bereichen ihre Spuren. Jiri M.R. Katter zählt zweifellos zur zweiten Kategorie, wie schon eine kleine Aufzählung seiner Aktivitäten und der von ihm realisierten Ideen zeigt: ein DJ-Tisch, eine Futterstation für Hund und Katz, ein Sideboard, ein Stehtisch – funktionale Möbel in puristischer Formvollendung. Darüber hinaus aber auch Magazine und Veranstaltungen jedweder Couleur, grafische Entwürfe und Produktkonzepte. Und nicht zuletzt die Musik.

Was all diese Dinge verbindet? „Eigentlich nichts“, gibt Jiri M.R. Katter offen zu. Doch eine Gemeinsamkeit haben alle Projekte: den Wunsch, eine gute Idee schnell und konkret Wirklichkeit werden zu lassen. Der Mann aus dem Ruhrgebiet, 71er Jahrgang, der bereits mit 17 sein erstes Magazin gründete, begeistert sich schon früh für ausgesuchtes Design und besondere Objektmöbel. Als er 2001 vom Sammler zum Produzenten wird, betritt er ein weiteres Mal Neuland. Denn während einer seiner Gigs als DJ stellt er wieder mal fest: Beim Schallplatten auflegen braucht er endlich einen Tisch, der ergonomisch und gleichzeitig stabil genug ist, um auf dem Dancefloor zu bestehen – kurz: der die Nadel sicher in der Rille laufen lässt und „dabei einfach gut aussieht.“

So entsteht kurzerhand die setBase. Und die kommt vom Start weg sehr gut an. Doch das große Medienfeedback und die prominente Kundschaft locken auch Nachahmer. Die Folge: Produkt-Piraterie, der Katter den Kampf ansagt. Also macht er sich auf in den Dschungel der juristischen Unwegsamkeiten – und trägt schließlich den Sieg davon. Das hinterlässt zunächst einen Stapel Gerichtsakten, doch bald darauf gesellt sich ein unverhoffter Nebeneffekt dazu: Die echte setBase gewinnt mehr denn je an Kultcharakter, wird zum Original. Das nächste Möbelprojekt des Bochumers beschäftigt sich dann mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Ein Hundefutternapf, der im Alltag bestehen sollte – sowohl unter dem Aspekt der Funktionalität als auch der Form. Gesagt, getan: Die dogBar entsteht, der später aufgrund des Erfolgs die catBar folgen soll; ein Minitresen, in den herausnehmbare Edelstahlnäpfe eingelassen sind, gefertigt aus Schichtholz wie beim berühmten Eames Lounge Chair. Selbst Hollywoodstars sind so begeistert von der Idee, dass Händler in Beverly Hills um Nachschub bitten.

Den Bogen buchstäblich raus hat Katter mit seiner darauf folgenden Möbelkreation: sideBow – ein bogenförmiges Holzmöbel, das sich als Raumteiler, Sideboard oder auch Schreibtisch verwenden lässt. Mit der noteBase schließlich folgt er dem Ruf der Literaten und widmet seinen abgewandelten DJ-Tisch sowohl dem gesprochenen als auch dem geschriebenen Wort. Damit nicht genug: Jedes Jahr soll ein neues Produkt von KATTER_furniture auf den Markt kommen. Und selbst jetzt bleibt dem Umtriebigen neben dem kreativen Objektdesign noch Energie für ein weiteres Projekt: Mit zwei Partnern feilt er bereits an der Umsetzung einer völlig anderen, neuen Idee. Etwas, das man im Grunde in die Tasche stecken könnte – fürs Büro oder unterwegs. Und mit 6,90 Euro für jeden erschwinglich. Mehr verrät er im Vorfeld nicht. Man darf gespannt bleiben.